Warum „Der Ernährungskompass“ besonders ist
Das Buch Ernährungskompass“ von Bas Kast (*Affiliate Link) zählt zu den am besten recherchierten Werken im Bereich Ernährung. Es kombiniert aktuelle Studien, medizinische Erkenntnisse und praktische Anwendungen — ein starker Helfer für alle, die ihre Ernährung verstehen und optimieren wollen. Ich empfehle Dir das Hörbuch, weil ich die anspruchsvollen Inhalte so als besser verständlich empfinde.
Inhalte & Ansatz
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Grundlagenforschung: Erkenntnisse aus zahlreichen Studien und medizinischen Untersuchungen.
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Verständlichkeit trotz Fachtermini: Der Umfang und die Sprache sind anspruchsvoll, aber durch Hörbuchform auch gut zugänglich.
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Praxisbezug: Zusammenfassungen am Kapitelende; dennoch lohnt sich die vollständige Lektüre, um Hintergründe zu verstehen.
Relevante Zielgruppen
Das Buch richtet sich an alle, die …
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mehr über ernährungsbedingte Entzündungsprozesse erfahren möchten
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Wert auf fundierte Informationen legen — längerfristig statt kurzfristiger Diäten
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pflanzliche und tierische Ernährungsformen verstehen und vergleichen wollen
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Nahrungsergänzung kritisch prüfen möchten
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Willen zur Umsetzung im Alltag haben
Zentrale Erkenntnisse & Empfehlungen
Fettleibigkeit & chronische Entzündung
Unser Hungergefühl kann aber auch gestört sein. Es entsteht in unserem Gehirn im Hypotalamus. Dieser kann aber entzündet sein. Kast vergleicht das mit einer entzündeten Nase bei einem Schnupfen. Der Hypotalamus ist also verschnupft und erkennt das Sättigungsgefühl nicht mehr.
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Einige Fettleibigkeitstendenzen lassen sich durch hormonelle und entzündliche Prozesse erklären.
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Der Hypothalamus als Steuerzentrum für Hunger & Sättigung kann gestört sein, wenn Entzündungsprozesse aktiv sind.
Proteine
Kürzlich habe ich dazu auch einen interessanten Podcast von Deliciously Ella gehört (→Folge 10: How to get a balanced vegan diet), in dem es u. a. um pflanzliche Eiweißquellen und den unterschiedlichen Gehalt von Aminosäuren ging. So enthielten Fleisch und Fisch alle neun wichtigen Aminosäuren, während in pflanzlichen Eiweißquellen oft nur einige enthalten sind. Umso wichtiger ist es demnach pflanzliche Eiweißquellen zu variieren, um alle wichtigen Aminosäuren zu erhalten.
Kast erklärt, dass viele Proteinquellen wie z. B. Lachs heutzutage gezüchtet werden. So habe eine gleiche Menge Zuchtlachsfilet weniger Proteine als die gleiche Menge Wildlachsfilet, dafür aber mehr Fett. Wir müssten also mehr Zuchtlachs- als Wildlachsfilet essen um unseren Proteinhunger zu stillen. Dieser Ansatz erinnert an Clean Eating, wo nach man möglichst natürlich essen sollte. Der Vergleich von Kast zeigt aber auch, dass eine Kalorien nicht gleich eine Kalorien ist. Welche Kalorien lohnt es sich also zu essen und welche nicht? Kast geht in seinem Buch alle Ernährungskategorien durch und erläutert das Für und Wider und wie er damit umgeht bzw. was empfehlenswert ist zu essen.
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Der „Eiweißeffekt“: Sättigungsgefühl hängt stark von der Eiweißaufnahme ab.
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Pflanzliche & tierische Eiweißquellen haben Vor- und Nachteile; Vielfalt ist entscheidend.
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Empfehlung: ca. 60 g Protein/Tag; Portionsgrößen beachten; Mehrkonsum kann belastend sein.
Zucker & Fructose
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Zucker liefert oft Kalorien ohne nennenswerte Nährstoffe.
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Übermäßiger Zuckerkonsum kann Heißhunger-Kreisläufe auslösen und Entzündungen fördern.
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Gewürze und Pflanzenstoffe (Ceylon-Zimt, Kurkuma, Blaubeeren) können helfen, den Blutzucker zu regulieren.
Kohlenhydrate & Ballaststoffe
Unter den Kohlenhydraten schneiden Nudeln (für mich erstaunlicherweise) am besten ab. Noch besser seien Vollkornnudeln. Sollten einem diese nicht schmecken, kann man sie zur Hälfte mit normalen Nudeln mischen.
In Deutschland empfiehlt die Ernährungspyramide der Deutschen Gesellschaft für Ernährung immer noch sich zu einem großen Teil mit Kohlenhydraten zu ernähren. Dafür gebe es keine wissenschaftliche Basis. Außerdem sei es schlecht bei Insulinresistenz. Eine Low Carb Ernährung könne sehr gesund sein. Wer nicht auf Kohlenhydrate verzichten könne, sollte auf die Qualität achten und Vollkornprodukte wählen, die mehr Nährstoffe enthielten.
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Qualität wichtiger als reine Menge. Gute Kohlenhydrate enthalten viele Ballaststoffe. Faustregel: >1g Ballststoffe pro 10g Kohlenhydrate
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Weißmehlprodukte = Süßigkeit; Vollkorn und Sauerteig besser.
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Reis & Reiswaffeln kritisch wegen Arsenbelastung; Hülsenfrüchte oft bessere Wahl auch wegen entzündungshemmender Eigenschaften.
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Kartoffeln, Nudeln u. a. mit Bedacht wählen.
Milch & fermentierte Milchprodukte
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Milch ist keine zwingende Voraussetzung zur Calciumversorgung.
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Fermentierte Produkte wie Joghurt oder Käse besser geeignet.
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Grünes Gemüse kann gute Calciumquelle sein.
Kaffee & Tee
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Filterkaffee (2-5 Tassen pro Tag) kann gesundheitsfördernd sein; entkoffeinierter Kaffee ebenfalls vorteilhaft.
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Schwarzer und grüner Tee haben zusätzliche positive Effekte auf das Risiko verschiedener Erkrankungen.
Fette & Omega-3
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Transfette möglichst vermeiden.
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Gute Fettquellen: native (kaltgepresste) Öle, Nüsse, Samen, fetter Fisch.
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Omega-3 wirkt entzündungshemmend und schützt das Gehirn; Fischqualität ist wichtig.
Nahrungsergänzungsmittel (Supplemente)
Die Einnahme von B12 wird für Vegetarier und Veganer empfohlen, denn B12 kommt in Pflanzen nicht vor. B-Vitamine empfiehlt er als Kombi-Präparat zu nehmen. Er vergleicht das mit einem Orchester. So würde die Einnahme nur eines B-Vitamins, wie B12, die anderen übertönen. D. h. konkret kann die Einnahme eines einzelnen B-Vitamins den Mangel der anderen verschärfen.
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Bei ausgewogener Ernährung meist nicht nötig.
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Ausnahme: Vitamin D3 bei Mangel; ggf. Omega-3 oder B-Vitamine bei Defizit oder Bedarf.
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Einzelpräparate können andere Nährstoffe im Körper beeinflussen. Komplexpräparate oder natürliche Varianten sind oft sinnvoller.
Essenszeiten & Fasten (Zeitfenster)
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Essenspausen können die Gesundheit fördern und den Stoffwechsel entlasten.
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Essenszeiten bewusst planen: größere Mahlzeiten eher tagsüber.
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Intervallfasten ist eine Option, aber kein Muss.
Mein Mini-Plan nach Kast
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Naturjoghurt oder Käse statt Süßes als Nachtisch
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Täglich eine Handvoll Nüsse oder Samen
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Hülsenfrüchte regelmäßig einbauen
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Zucker & stark verarbeitete Snacks möglichst meiden
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Fetter Fisch 1-2× pro Woche, Fleisch in guter Qualität, seltener
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Milchprodukte in Maßen, vegetarische/proteinreiche Alternativen nutzen
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Ggf. gezielte Ergänzungen prüfen (z. B. D-Vitamin, Omega-3, B-Komplex) nach Bedarf
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Bewusste Essenszeiten & Portionsgrößen ausprobieren
Für alle, denen das Hauptbuch etwas zu umfangreich oder wissenschaftlich ist, gibt es gute Alternativen: Der Podcast von Stefanie Luxat mit Bas Kast (Folge 9) sowie "Der Ernährungskompass das Kochbuch - 111 Rezepte für gesunden Genuss" (Affiliate-Link/Rezensionsexemplar). Kast fasst dort seine zehn goldenen Regeln sowie seine Ernährungspyramide erneut zusammen, gemeinsam mit der Ernährungswissenschaftlerin Michaela Baur hat er 111 alltagstaugliche Rezepte für morgens, mittags und abends entwickelt. Besonders praktisch finde ich die Kompass-Ampel: Lebensmittel werden in grün (guten Gewissens zulangen), gelb (gelegentlich erlaubt) und rot (besser meiden) eingeteilt.
Einziger Wermutstropfen: Die Bindung des Kochbuchs erlaubt kein vollständig flaches Aufschlagen („flat-lay“) — manche Infografiken leiden darunter.
Weiterführende Quellen
- Dokumentation "What the Health", z.B. auf Netflix
- Dokumentation "Heal", z.B. auf Netflix, sehr interessant insbesondere hinsichtlich der Wirkung von Gerstengras bei Haarausfall bei Chemo-Therapie
FAQ — Häufige Fragen zum Ernährungskompass & Ernährung
Was sind die 12 Regeln des Ernährungskompass?
Bas Kast fasst seine Empfehlungen in zwölf Grundprinzipien zusammen — z. B. naturbelassene Lebensmittel, wenige verarbeitete Produkte, viel pflanzliche Ernährung, Zuckerreduktion, hochwertige Fette. Eine vollständige Übersicht gibt es im Buch selbst und in Begleitmaterialien.
Gibt es den Ernährungskompass als PDF oder Hörbuch?
Ja. Der Ernährungskompass ist sowohl als gedrucktes Buch, E-Book als auch als Hörbuch erhältlich — das Hörbuch eignet sich besonders, wenn du viel unterwegs bist oder dir Lesen schwer fällt.
Gibt es Rezepte dazu?
Ja. Im begleitenden Kochbuch „Der Ernährungskompass – Das Kochbuch“ findest du 111 praxisnahe Rezepte für morgens, mittags und abends — orientiert an Kast’s Ernährungspyramide und Kompass-Ampel (grün, gelb, rot).
Was ist „Der Ernährungskompass – Das Kochbuch“ und wie unterscheidet es sich?
Das Kochbuch ergänzt die wissenschaftlichen Grundlagen mit Rezeptideen und einer Ampel für Lebensmittel. Es ist anders aufgebaut als das Grundlagenwerk, gibt konkrete Mahlzeitenideen und zeigt, welche Lebensmittel eher häufig oder selten genutzt werden sollten.
Gibt es eine offizielle Zusammenfassung?
Ja, viele Anbieter, Fachzeitschriften oder Podcasts bieten Zusammenfassungen an. Ich habe in diesem Beitrag die zentralen Erkenntnisse zusammengefasst. Für vollständige wissenschaftliche Hintergründe lohnt sich das Lesen oder Hören des Originals.
Brauche ich Nahrungsergänzungsmittel?
Nicht grundsätzlich. Bei ausgewogener Ernährung meist überflüssig. Empfehlenswert bei tatsächlichem Mangel, z. B. Vitamin D3. Arztberatung sinnvoll.
Kann Kaffee gesund sein?
Ja. Besonders Filterkaffee wirkt gesundheitsfördernd; entkoffeinierter Kaffee bringt ebenfalls Vorteile. Schwarzer und grüner Tee ergänzen durch ihre positiven Wirkungen.
Hilft Fasten oder Essenszeitbegrenzung?
Ja. Bewusste Essensfenster und gelegentliche Pausen können den Stoffwechsel unterstützen und gesundheitlich sinnvoll sein — allerdings ohne dogmatischen Druck.
Tolle Zusammenfassung wichtiger Erkenntnisse zur gesunden Ernährung! :) Ich nehme, seit ich mich gesund ernähre, auch keine zusätzlichen Vitamine außer Vitamin D mehr ein. Und auch da achte ich sehr auf die Qualität und nehme nur naturreines Vitamin D von www.Baerbel-Drexel.de/Vitamine. Das Buch, was mich zu einem vollkommenen Lebenswandel gebracht hat war Die neue Medizin der Emotionen". Da steht auch sehr viel von dem drin, was du hier geschrieben hast. Geht aber bei der Enährung noch mehr in die Tiefe (zum Beispiel bezüglich Omega3- und Omega6-Verhältnis) und macht auch noch einen Rundumschlag bezüglich Psyche, ganzheitlicher Medizin und körperlicher Fitness. Wenn ich jedem Menschen nur ein einziges Buch empfehlen könnte: es wäre dieses. :)
AntwortenLöschenAlles Liebe für Dich!