Organisation | Rezension – Magic Cleaning von Marie Kondo – 20 Learnings & meine Kritik


Kennst du dieses Gefühl, von deinen eigenen Dingen erdrückt zu werden? Mal liebst du alles, was dich umgibt – und mal fragst du dich, warum der Schrank voll ist, du aber trotzdem nichts zum Anziehen hast. Genau dieses Spannungsfeld greift Marie Kondo mit ihrer berühmten KonMari-Methode auf. Ihr Buch Magic Cleaning verspricht nicht weniger als ein „life changing“ System. Ich habe es gelesen, ausprobiert – und hier sind meine 20 Learnings, meine Kritikpunkte und meine ganz persönliche Variante.




Was ist die KonMari Methode?

Marie Kondo unterscheidet drei Typen von „Unordentlichen“:

  1. Menschen, die nichts wegwerfen können.

  2. Menschen, die Dinge nicht an ihren Platz zurücklegen.

  3. Mischtypen (also: beides 😉).


Ihr Ansatz ist radikal simpel:

  • Zuerst ausmisten, dann verstauen.

  • In einem großen Rutsch statt in kleinen Etappen.

  • Aufräumen in klarer Reihenfolge: Kleidung → Bücher → Papiere → Kleinkram → Erinnerungsstücke.


Das zentrale Prinzip:

„Macht es mich glücklich, wenn ich den Gegenstand in die Hand nehme?“

Nur Dinge, die spark joy auslösen, dürfen bleiben.



Meine 20 Learnings aus Magic Cleaning

  1. Unordnung entsteht durch zu viele Dinge, nicht durch zu wenig Stauraum.

  2. Erst ausmisten, dann über Aufbewahrung nachdenken.

  3. Täglich ein bisschen bringt nichts – lieber ein großer Cut.

  4. Aufräumen = Neuanfang.

  5. Räume nicht Zimmer, sondern Kategorien auf.

  6. Zeige deiner Familie nicht, was du wegwirfst (sie wollen es retten).

  7. Auch Fehlkäufe haben ihre Aufgabe – sie lehren dich für die Zukunft.

  8. Dinge wertschätzen heißt auch: sie loslassen, wenn ihre Aufgabe erfüllt ist.

  9. Homewear & Nachtwäsche sollten glücklich machen – keine alten „Reststücke“.

  10. Socken und Strumpfhosen lieber falten statt zusammenknüllen (halten länger).

  11. Horten = wie Essen aus Stress – Aufräumen ist der Ausweg.

  12. Kleidung lieber stellen (in Schubladen), nicht hängen.

  13. Kleiderbügel sind Platzfresser – aufstellen spart Platz.

  14. Es fehlt nicht an Stauraum – wir besitzen einfach zu viel.

  15. Schnickschnack & Werbegeschenke dürfen gehen.

  16. Geschenke sind die Geste – nicht der Gegenstand.

  17. Kosmetikproben haben ein sehr kurzes Haltbarkeitsdatum.

  18. Das Elternhaus ist kein Privatmuseum.

  19. Vorräte sind meist unnötig – Qualität leidet, Stauraum kostet.

  20. Weniger ist mehr.



Was mir besonders geholfen hat

✨ Der Socken-Trick – gefaltete, aufgestellte Strümpfe sind ordentlicher und halten länger.
✨ Das „Spark Joy“-Prinzip – ich entscheide bewusster, was bleibt.
✨ Homewear-Upgrade – seit ich meine Loungewear bewusst ausgewählt habe, fühle ich mich zuhause viel wohler.



Meine Kritik – Nachhaltigkeit & Wegwerfmentalität

So inspirierend die Methode ist – in einem Punkt gehe ich nicht mit:
Marie Kondo spricht ständig vom Wegwerfen. Ganze blaue Säcke sollen gefüllt werden, ohne Blick auf Recycling oder Spenden. Für mich passt das nicht.

Meine Lösung:

  • Gut Erhaltenes spende ich.

  • Fehlkäufe verkaufe ich gelegentlich.

  • Dinge upcycle ich, wenn es Sinn ergibt (z. B. eine Clutch in ein Make-up-Bag verwandelt).

👉 Mein Ziel ist nicht nur weniger Besitz, sondern auch bewusster Konsum. Nur wegwerfen, um später neu zu kaufen, ist für mich kein „Neuanfang“, sondern Verschwendung.



Mini-Checkliste: Bist du bereit für KonMari?

  • Hast du wirklich Zeit für einen großen Aufräum-Block?

  • Bist du bereit, dich emotional von Dingen zu lösen?

  • Weißt du, wohin aussortierte Dinge gehen (Spenden, Flohmarkt, Re-Use)?

  • Hast du Lust auf ein Zuhause, das wirklich spark joy auslöst?


Magic Cleaning ist kein perfektes Buch, aber es hat meinen Blick auf Ordnung und Besitz nachhaltig verändert. Manche Tipps (z. B. keine saisonale Garderobenrotation) passen für mich nicht, und die Wegwerf-Mentalität sehe ich kritisch. Aber: Das Buch motiviert, Ballast loszulassen und Ordnung als Chance für einen Neuanfang zu begreifen.

Für mich bleibt die wichtigste Erkenntnis: Weniger ist mehr – und die Dinge, die bleiben, sollten mich glücklich machen.

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  1. Toller Beitrag meine Liebe - habe ja schon drauf gewartet und ich finde ihn super zusammengefasst! Jetzt versteh ich das mit den Kartoffeln und dem Rollen auch ;-) Und genau wie du hatte ich bis zu deinem Fazit immer so ein nervöses Augenzucken beim Wort 'Wegschmeißen' und finde es toll, dass du genau dass dann auch kritisierst. Es gibt einfach keine andere Lösung als weniger zu konsumieren und vielleicht fällt das einigen Leuten auf, wenn sie erst einmal ausmisten. Und gerade in der aktuellen Situation gibt es genug Menschen, die sich über unsere ausrangierten Stücke freuen.

    LG Claudi

    PS: Auch tolle Zitate, die du ausgewählt hast!

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    1. Danke, meine Liebe! Wir sind uns ja einig was Konsum und Nachhaltigkeit angeht. Ich kann einfach keine ungetragenen Dinge wegschmeissen, das ist einfach nicht richtig. Die Schuhe oben z.B. habe ich ja gold angemalt (s. DIY) und dadurch noch mal 1-2 Jahre länger getragen.

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  2. Huhu, toller Artikel! So witzig: Bis vor zwei Wochen hatte ich von dem Buch noch nie was gehört und auf einmal sprießt es aus allen Ecken. Ich werde es mir auch kaufen, auch wenn ich mittlerweile glaube alles darüber weiß :) Man kann denke ich einiges lernen, aber sollte auch vieles hinterfragen. Lilly Pebbles hat auch einige Punkte gefunden, die die merkwürdige Denkweise aufzeigt - fand das Video ganz interessant. Liebe Grüße aus Hamburg

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    1. Ja, also ich würde z.B. mein Bücher nicht in Schubladen aufbewahren ;) Aber dennoch kann ich das Buch sehr empfehlen.

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