Buchtipps - Hab ich selbst gemacht von S. Klingner | The Nina Edition

Quelle: BurdaStyle

"Gleich vorweg: Wer auf der Suche nach einem Bastel-Handarbeits-Koch-Back-Werk-Buch ist, ist hier absolut falsch! Dies hier würd ich am ehesten noch unter "Erlebnisbericht" einsortieren. " stand in einer der Bewertungen auf Amazon. Das hat mich ehrlich gesagt etwas abgeschreckt. Da ich aber immer zu auf der Suche nach neuem Lesestoff und Inspirationen bin, habe ich mir dennoch die Leseprobe heruntergeladen. Ja, genau, heruntergeladen. Ich habe nämlich ein Kindle. Ich liebe es. Es gibt mir die Freiheit immer und überall genug Bücher dabei zu haben und das im Taschenformat, super leicht und mit einer Hand beim Lesen haltbar. Mein Kindle eröffnet mir Flexibilität.
Bevor ich mein Kindle angeschafft habe, habe ich nicht mehr so viel gelesen. Vor allem deshalb weil ich schnell lese und ebenso schnell ein Buch durchgelesen habe und in mein Bücherregal stellen kann. Dementsprechend voll ist mein Bücherregal auch. Bücher wegschmeißen geht aber nicht und daher Platz dann irgendwann die Wohnung aus allen Nähten...! Außerdem, wer trägt schon gern "Limit" von Schätzing wochenlang mit sich in der U-Bahn herum...! Ihr wisst, wovon ich spreche. Die Meinungen zu E-Book Readern gehen auseinander und ich habe mich mehr als einmal für meine Entscheidung rechtfertigen müssen. Viele Menschen lieben es ein Buch in den Händen zu halten, zu schauen wieviele Seiten es noch sind bis zum Ende und es am Schluss stolz ins Regal zu stellen. Wenn man allerdings so viele Bücher verschlingt wie ich, und noch dazu jede Menge Bücher vom Studium und Job Zuhause hat, sieht das ganze schon anders aus. Selbstverständlich habe ich weiterhin Koch- und Backbücher und erfreue mich an Bildbänden. Einfach Romane oder Bellestrik reicht mir jedoch voll und ganz als E-Book. Noch dazu eröffnet mir der Kindle die Möglichkeit den Stil eines Autors erst einmal auszutesten in dem ich eben besagte Leseprobe herunterladen kann. 

So war es auch mit dem o. g. Werk, das mich voll und ganz überzeugt hat, als ich die Leseprobe las. Das anfangs genannte Zitat ist zwar voll und ganz richtig, aber das wußte ich ja bevor ich angefangen habe. Klingner schreibt mit viel Witz und Humor über ihr Selber-Mach-Jahr und ich habe mich teilweise beim Lesen weggeschmissen und laut losgelacht. Ihr Art von "dem Mann" und "der besten Freundin" zu schreiben ist herrlich. 

Ein paar Rezepte und Tipps enthält das Buch dennoch, z.B. über den besten Stollen, den ich unbedingt in der Adventszeit ausprobieren möchte. Auch das Brot ohne Kneten, dass dem Pfisterbrot so ähnlich sein soll reizt mich unglaublich. Einige Dinge empfand ich aber auch als absurd. 

So hat sich die Autorin fünf Regeln auferlegt:

1. Meinen Lebensstandard will ich beibehalten.
2. Dinge, die ich selber machen kann, kaufe ich nicht, sondern mache sie auch selber.
3. Was einfach geht, mache ich grundsätzlich und das ganze Jahr über.
4. Was schwieriger ist, probiere ich und lasse mir eventuell helfen.
5. Nur was mich wirklich unglücklich macht, darf ich sein lassen.

Meines Erachtens hat das Nähen und Benutzen einer Monatsbinde aber nichts mehr mit Regel 1 "Lebensstandard beibehalten" zu tun. Andererseits konnte ich den Stress der Autorin beim Weihnachtsgeschenke vorbereiten sehr gut nachvollziehen. Bei meinem Keksmarathon letztes Jahr war ich auch häufig am Ende und völlig verzweifelt und auch ihre Leere nach Weihnachten kann ich sehr gut nachvollziehen. 

Hier noch ein Zitat, dass den Witz des Buches sehr gut rüber bringt:

"Aus der Küche höre ich den Mann immer wieder rufen: "Geil, Stollen!" "Wir haben Stollen gebacken!" (...) Dann sagt der Mann eine Weile nichts mehr. Ich schaue nach, ob die Stollen vielleicht jetzt nicht mehr so super sind oder nur noch ein Häufchen Kohle, und ob der Mann leise weinend vorm Ofenfenster sitzt. Alles falsch. er steht am Herd, die beiden fertigen Stollen vor sich, in der einen Hand einen Backpinsel, in der anderen eine Schüssel mit flüssiger Butter. Viel flüssiger Butter. Er tunkt bedächtig de Pinsel in die Butter und streicht, nein: streichelt de Stollen damit ein. Er habe, erklär er mir, recherchiert, was in dieser geilen Kruste drin sei: "Zucker und Fett, und zwar abwechselns. I like."  (...) Er tritt ein Stück zurück, schaut die Stollen an, schaut mich, kräuselt wohlig die Nase und brummt: "Mhhhh". Der Mann ist in zwei große Batzen Weihnachtsgebäck verliebt."

An einer anderen Stelle haben beide zusammen Pflaumenmuss gemacht und bringen nach einwenig hin und her ein Glas mit zu einem Geburtstags von einem Freund des Mannes. Der Mann hatte zunächst Vorbehalte, man könne schließlich kein Pflaumenmus verschenken. Schließlich knallt er das Glas dem Gastgeber auf den Tisch und sagt "Pflaumenmus, haben wir selbst gemacht." und schiebt noch was à la "Ihr Supermarktopfer" hinterher.

Zum totlachen und Mädels, Ihr erkennt sicherlich Eure Freunde wieder. 

Ich fand das Buch super und kann es Euch allen nur empfehlen. Auch wenn ich dieses Ganze "Ich will was mit den Händen machen..." nicht nachvollziehen kann. Ich mache selbst, weil ich gern kreativ bin und nicht weil ich meine Hände benutzen will. 

Was lest Ihr denn gerade?

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