Viele viele Jahre hätte ich für Zitronen Tarte mit Baiserhaube gemordet. Jetzt hat sie ganz klar einer Vorliebe für Carrot Cake und Macarons Platz gemacht. Dennoch bin ich wahnsinnig stolz, dass mir dieses Exemplar im ersten Versuch gelungen ist und mir wunderbar geschmeckt hat.
Was wäre ein Blogpost von mir ohne den nötigen intellektuellen Input? Heute widmen wir uns deshalb einer Lektion im Backen nämlich dem Unterschied zwischen Pie und Tarte, die locker als Kusinen durchgehen. Der wohl größte Unterschied beider ist, dass der Pie in der Form serviert wird. Der Pie-Teig besteht meist aus Mehl, Salz, Eiswasser und Butter. Pies haben einen Boden, eine Füllung und eine Decke oder Haube. Wobei einzelne der drei Teile auch weggelassen werden können. Tartes werden in einer Form mit losem Boden oder mit Backpapier gebacken, damit man sie aus der Form lösen und ohne Form servieren kann. Der Teig besteht ähnlich wie der von Pies aus Mehl, Butter, Salz und Wasser. Dabei ist der fertige Teig aber eher keksartig, während der von Pies an Blätterteig erinnert.
Merengue ist einfach eine andere Bezeichnung für Baiser. Dabei wird in trockene Baiser, wie ihr sie vielleicht vom Bäcker als Schalen oder als Pavlova kennt und diese eher feuchte, schaumige Art unterschieden, die auch in diesem Rezept Verwendung findet.
Inspiriert zu diesem Pie wurde ich durch das Titelrezept des kürzlich erschienen Buchs mit dem Titel "Süßer Sonntag" *klick*, das mir der Verlag als PdF für diese Rezension zur Verfügung gestellt hat. Das Rezept ist dem schönsten Tag der Woche gewidmet - dem Sonntag. Es enthält Rezept für jede sonntägliche Gelegenheit: Frühstück, Brunch, Tartes, Pies, Sonntagsdesserts oder Blechkuchen für den Sonntagsausflug und schön verpackte Mitbringsel zum Mitnehmen. Am besten gefallen mir die Seelentröster für den Sonntagabend. Wir kennen doch alle die Sonntagsstimmung, oder?!
Auf knapp 200 Seiten finden sich so eine Vielzahl von tollen Fotos mit schönen Schriften und stimmungsvollen Sonntagsimpressionen. Es gliedert sich in
- Start in den Sonntag
- Süße Kleinigkeiten für Frühaufsteher
- Allerlei für den Langschläfer-Brunch
- Sonntagstisch
- Tartes der Saison zum Dessert
- Sonntagsnachmittag mit oder ohne Gesellschaft
- Kaffee und Kuchen trifft Moderne
- Feines zum Tee
- Sonntagsausflug
- Blechkuchen und andere flache Kuchen zum Mitnehmen für Groß und Klein
- Sonntagsbesuch bei Familie und Freunden
- Süße Mitbringsel, schön verpackt
- Fin du Jour
- Trostspender, Coûters für Leseratten und Musikliebhaber, Schräges für TV-Serienfreaks süße Traumbringer und mehr
- Draufgabe
- Süßes zum Aufstreichen
- Tipps & Tricks aus der Backstube
- Register
Zum Nachbacken angesprochen haben mich besonders: Rugelach, Pasteiis de Nata, Par Breton, Himbeer Crostata, Hot Cross Buns, und die Liste könnte ewig so weiter gehen. Wahrscheinlich würde ich mindestens jedes zweite Rezept hier aufschreiben.
+ Trockenerbsen zum Blindbacken.
Ich habe das Originalrezept etwas abgewandelt, um es sauerer zu machen und an meine zwei kleineren Formen anzupassen. Ich habe zwei kleine Tartelette (!) Formen mit je 12cm Durchmesser verwendet.
Los geht's!
Boden:- Butter in Stücke schneiden und mit dem Mehl, dem Puderzucker und der Butter mit der Küchenmaschine zu einem Teig verarbeiten. Damit er glatt wird, eiskaltes Wasser nach Bedarf hinzufügen.
- Teig in Frischhaltefolie wickeln und mind. 1 Std. kalt stellen.
- In der Zwischenzeit die Zutaten für die Füllung und die Baisermasse bereitstellen.
Füllung:
- Für die Füllung, die Zitronen waschen, trocken reiben und Schale abreiben. Saft auspressen (ca. 50ml).
- Mehl, Zucker, Speisestärke und Salz in einen kleinen Topf geben und langsam 160ml Wasser unterrühren.
- Bei kleiner Hitze unter ständigem Rühren erwärmen, bis die Füllung cremig wird und glänzt. Vom Herd nehmen und Eigelbe rasch einzeln unterrühren. Kurz bei kleiner Hitze weiterführen.
- Wieder vom Herd nehmen, Zitronenschale und -saft unterrühren.
- Ofen auf 220°C vorheizen.
- Formen mit Butter fetten.
- Teig aus dem Kühlschrank nehmen und in zwei Teile teilen. Je ein Teil in die Mitte der Form geben und mit den Fingern glatt drücken (ihr könnt sie auch ausrollen und in die Form legen, aber mir fällt es so leichter). So verfahren bis die ganze Form ausgelegt ist und auch der Rand der Form mit Teig bedeckt ist.
- Mit der Gabel mehrfach einstechen und Trockenerbsen darauf verteilen. Im Ofen für ca. 12 Minuten backen.
- Füllmaterial entfernen und weitere 5 Minuten backen. Abkühlen lassen.
- Backofen auf 140°C herunterdrehen.
- Böden mit Zitronenmasse füllen und ca. 20 Minuten backen.
- 5 Minuten vor Ende der Backzeit die Merenque-Masse vorbereiten. Dazu Zucker mit Backpulver vermischen.
- Eiweiß in die Schüssel der Küchenmaschine geben und mit der Kitchenaid auf höchster Stufe schlagen. Zucker-Backpulver-Mischung löffelweise dazufügen (Maschine nicht abstellen) und solange weiterschlafen bis die Masse steif ist, Spitzen wirft und glänzt.
- Pies aus dem Ofen holen.
- Ofen auf 190°C stellen.
- Merengue auf die heißen Pies geben (auch über den Teigrand.) Am besten geht das mit einem Esslöffel.
- Im Ofen für 5 Minuten überbacken bis die Spitzen goldbraun sind.
- Nach dem Abkühlen servieren. Nicht kaltstellen (die Merengue wird dann zäh).
Fazit: Ein tolles Buch das mit den schönen Bildern Lust auf Sonntagskaffeeklatsch macht und aus dem man jedes Rezept sofort nachbacken möchte. Ich vermute, die Rezepte sind geling sicher, wenn mir im ersten Anlauf sogar eine Merengue Haube geglückt ist. Sehr empfehlenswert!
♥
Tarteletteformen in lila: vierer Set von Tchibo
weiße "Tortenplatte": Kerzenständer ERSÄTTA *klick* von IKEA
Kuchengabeln: XENOS (2015)
Teelichtgläser: Tine K Home über Tabléa *klick*
Wabenbälle: Rossmann
Blumenstrauß: Genesungsstrauß von den Eltern von Lieblingsmann :-*
♥♥♥
Meine Güte - wie lecker sieht das denn bitte aus? Und die tollen Fotos! Schockverliebt! Das Buch werde ich mir mal genauer ansehen...
AntwortenLöschenDanke für's Teilen! Oder magst du nicht lieber doch mit einem kleinen Pie vorbeikommen - ich kümmere mich um den Kaffee ;-)
Liebste Grüße von Martina
Die Pies sind leider schon auf meinen Hüften, aber beim nächsten Mal komme ich vorbei!
LöschenDeine Pies sehen wirklich köstlich aus und machen mir irgendwie Lust auf Frühling.
AntwortenLöschenDanke für das schöne Rezept :)
liebe Grüße!
Danke! Was hast Du denn für einen süßen Namen.
LöschenOooh, das sieht ja so unfassbar köstlich aus - einfach lecker! Allein die Basierhaube... ein Träumchen. Nommnommnomm. Lieben Dank für das Rezept. Wird ausprobiert.
AntwortenLöschenDrück dich!
Liebste Grüße,
Sarah
Im Original kommt noch ein Kern aus roter Marmelade hinein. Das kannst Du ja auch gleich probieren!
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