My Berlin - Spreepark | The Nina Edition


Ganz verschlafen liegt er da. Ab und zu wird er von Filmarbeiten aus dem Schlaf gerissen. Dann spielt er eine wunderbare mystische Nebenrolle. Heute nehme ich Euch mit in vergangene Tage - in den Spreepark im Berliner Plänterwald.


Im ehemaligen Ostteil der Stadt wartet er auf bessere Tage. Tage, die er während der Teilung Alltag nennen konnte.


Zweimal die Stunde bahnt sich eine Tschu-Tschu-Bahn voll mit abenteuerlustigen Touristen ihren Weg durch den Dschungel. Die Natur hat sich das Gelände längst zurückerobert.


Der "Kulturpark Plänterwald" wurde 1969 auf einer Fläche von 29.5 Hektar eröffnet. Er war der einzige ständige Vergnügungsparkt der DDR.


1991 wurde der VEB Kulturpark Berlin abgewickelt. Von insgesamt sieben Bewerbern erhielt die Spreepark Berlin GmbH von Norbert Witte den Zuschuss. Über Witte ist bereits 1981 negativ in den Medien berichtet worden, nach dem auf dem Hamburger "Dom" Wittes Karussel Skylab mit dem seiner Standnachbarin kollidierte. Traurige Bilanz: 7 Tote und 20 Verletzte. Zunächst hatte Wittes Vergangenheit keine negativen Auswirkungen. So konnten 1991 weitere Attaktionen aus dem Pariser Mirapolis übernommen werden.


1997 wurde zwischen der Spreepark GmbH und dem Land Berlin ein Erbbaurechtsvertrag beschlossen.


Seit 1999 hatte der Park mit Schulden zu kämpfen, die schließlich 2001 zur Insolvenz führten. Die gestiegenen pauschalen Eintrittspreise sowie die fehlenden Parkplätze waren u.a. Ursache für einen Besuchereinbruch. Witte behauptet, das Land habe das Gelände nachträglich zum Landschaftsschutzgebiet erklärt und damit die nötigen Parkplätze nicht gewährt und ihm die Geschäftsgrundlage entzogen.


Im Januar 2002 setzte sich Norbert Witte mit insgesamt sechs Attraktionen nach Peru ab. Witte scheiterte auch dort mit seinem Versuch einen Park zu betreiben. 2004 wurde er zu einer siebenjährigen Haftstrafe verurteilt nach dem er versucht hatte in einem seiner Fahrgeschäfte Kokain von Peru nach Deutschland zu schmuggeln.



Seit 2009 können Interessierte den Spreepark während einer zweistündigen Führung in Gruppen besichtigen. Seit 2 Jahren hat auch an Wochenenden und Feiertagen das Café Mythos geöffnet. Der Verkaufserlös kommt der Reparatur der Fahrgeschäfte zugute. Erfolgreich aktiviert wurde damit bereits die Parkeisenbahn Santa Fe-Express, die seit Mai 2011fünfzehn-minütige Touren durch den Park für kleines Geld ermöglicht.


Heute lebt Witte in einem Wohnwagen auf dem Gelände. Seine Tochter betreibt das Café Mythos.

Die Zukunft des Spreeparks ist ungewiss. Immer wieder hatten Investoren versucht, den Park zu kaufen und wieder zu beleben, scheiterten aber aus verschiedenen Gründen.

Für 2013 war dann die Zwangsversteigerung anberaumt, die aus vorzeitig beendet wurde.


Na, Lust bekommen? Schaut doch mal vorbei.

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  1. Oh ja, auf jeden Fall, sieht wunderbar aus! :)

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  2. Danke für den tollen Ausflug!
    Liebe Grüße,
    Markus

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  3. Ich wusste garnicht, dass da wieder was offen ist! Warum klappt es denn nicht mit einem neuen Betreiber?? Das wäre doch wirklich nochmal was schönes für Berlin!

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